Du denkst, du arbeitest bereits seit vier Stunden, doch der Blick auf die Uhr verrät: Es waren nur 17 Minuten. An manchen Arbeitstagen will die Zeit einfach nicht vergehen. Die kreativen Ideen bleiben aus. Du surfst endlos durch das Internet auf der Suche nach Ablenkung. Ganz klar: Dir fehlt es eindeutig an Motivation. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Um der Lustlosigkeit ein Ende zu bereiten, sollten wir diesen zunächst auf den Grund gehen und Strategien entwickeln, um uns wieder zu motivieren.

Insbesondere in diesen Zeiten brauchen wir sie mehr denn je: Motivation. Die Corona-Krise sorgt bei vielen Beschäftigten für Unsicherheit, Frustration und Lustlosigkeit. Dauerhaftes Home-Office gepaart mit Kinderbetreuung und Angst um die Gesundheit können bei vielen Menschen zu Demotivation bei der Arbeit führen. Dabei ist Elan essenziell für die Ergebnisse im Job.

Motivation: Ein Gewinn für Arbeitgeber und Angestellte

Die Digitalisierung, Globalisierung und der demographische Wandel verändern die Arbeitswelt drastisch. Viele Aufgaben sind vielschichtiger und komplexer geworden. Wir arbeiten außerdem vermehrt in multidisziplinären Teams, mit flacheren Hierarchien und flexibleren Arbeitsbedingungen. So sind wir zwar freier in unserer Arbeitsgestaltung als vielleicht noch unsere Eltern, müssen aber auch häufiger selbst und verantwortungsvoll Entscheidungen treffen. Motivation ist hierfür entscheidend.

Studien zeigen: Wer motiviert arbeitet, zeigt höhere Arbeitsleistungen, ist innovativer, fehlt seltener am Arbeitsplatz, macht weniger Fehler und bleibt häufiger im Unternehmen. Das spiegeln auch die Ergebnisse des Gallup Engagement Index 2012 wider: Die Studie zeigt einen Zusammenhang von hoher und niedriger Motivation mit Fehlzeiten. Von Mitarbeitern, die innerlich Abschied von ihrer Firma genommen haben, kommen auch messbar weniger Ideen. Motivierte Mitarbeiter tragen hingegen zur Profitabilität, Produktivität, dem Wachstum und der Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens bei.

Ein hoher Ansporn ist aber nicht nur für Arbeitgeber positiv, auch Angestellte selbst profitieren davon: Wer motiviert arbeitet, schützt seine Gesundheit. So sinkt zum Beispiel die Gefahr für Depressionen oder Burnout. Darüber hinaus trägt Motivation zu einem positiven Betriebsklima unter den Kollegen bei.

Andersherum leidet die Wirtschaft durch demotivierte Angestellte: Laut des Engagement Index 2012 kosteten allein die Fehltage, die auf Unlust zurückzuführen seien, die deutschen Betriebe 18 Milliarden Euro. Insgesamt gingen den Unternehmen bis zu 138 Milliarden Euro durch fehlendes Engagement verloren. Wie können Arbeitsgeber und -nehmer das verhindern?

Was ist Motivation?

Um zu wissen, wie man sich selbst anspornen kann, sollte man zunächst der Frage auf den Grund gehen, was Motivation eigentlich ist. In der Psychologie wird Motivation folgendermaßen erklärt:

Motivation bezeichnet Prozesse, bei denen bestimmte Motive aktiviert und in Handlungen umgesetzt werden. Dadurch erhält Verhalten eine Richtung auf ein Ziel, eine Intensitätsstärke und eine Ablaufform. Die Motivation einer Person, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, hängt von situativen Anreizen, persönlichen Präferenzen und deren Wechselwirkung ab (Stangl, 2020).

Dabei wird zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation unterschieden. Die extrinsische Motivation wird durch das Umfeld hervorgerufen. Dazu gehören finanzielle Anreize, aber auch die Arbeitsumgebung, Vorgesetzte oder Kollegen. Die intrinsische Motivation kommt von innen und basiert auf der Freude an der Tätigkeit selbst. Oder anders gesagt: Die Arbeit macht Spaß und motiviert uns von sich aus. Auf diese Art der Motivation haben wir großen Einfluss, indem wir beispielsweise optimistischer sind.

Motivatoren bei der Arbeit

Wir arbeiten, um unser Leben zu finanzieren. Das sollte eigentlich reichen, um uns jeden Tag zu motivieren, zur Arbeit zu gehen, oder? Verschiedene Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Geld deutsche Arbeitnehmer zwar motiviert, aber andere Faktoren wie Kollegen und flexible Arbeitszeiten für viele eine größere Bedeutung haben.

Im Rahmen des Meaning of Work-Reports 2020 hat das globale Jobportal Indeed Arbeitnehmer in Deutschland befragt, wie sie sich in den kommenden fünf Jahren beruflich weiterentwickeln möchten. Das Ergebnis: Die Befragten sehen bei ihrer beruflichen Entwicklung den Spaß an erster Stelle (90 %), noch vor Gehalt (83 %) und Selbstverwirklichung (64 %). Bei der Frage, was ihnen im Job besonders wichtig ist, geben die Befragten an, dass ein gutes Betriebsklima (59 %) wichtiger als Gehalt, Prämien oder Bonuszahlungen (54 %) sowie die Unternehmenskultur (20 %) sei.

Auch die Bevölkerungsbefragung Arbeitsmotivation 2019 der ManpowerGroup Deutschland kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Ein spannender und möglichst stressfreier Job in einem netten Team sind für die Mehrheit der Deutschen wichtiger als ein prall gefülltes Konto. Das sind laut der Studie weitere Motivatoren:

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  • Gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten (46 Prozent)
  • Flexible Arbeitszeiten (34 Prozent)
  • Freundschaftliches Verhältnis zu Kollegen auch nach Feierabend (30 Prozent)
  • Kostenlose Getränke (28 Prozent)
  • Guter Kaffee (26 Prozent)
  • Viel Teamarbeit (24 Prozent)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (23 Prozent)
  • Kleine Aufmerksamkeiten, z. B. Blumen oder Schokonikolaus (21 Prozent)
  • Ansprechende Raumgestaltung (21 Prozent)
  • Pflanzen im Büro (20 Prozent)

3 Tipps für mehr Selbstmotivation

Doch selbst die schönste Pflanze und der beste Kaffee reichen an manchen Tagen nicht aus, um sich aufzuraffen. Wer folgende Ratschläge befolgt, kann seine Motivation dauerhaft hochhalten:

1. Die Ziele immer im Blick

Ziele dienen als Kompass durch den Arbeitsalltag. Wer seine Ziele kennt, dem fällt es leichter, sich nicht mit unnötigen Schritten aufzuhalten. Dabei muss man nicht zwangsweise die ganze Tagesleistung im Blick haben, sondern kann in kleinen Schritten arbeiten. Hilfreich dafür sind beispielsweise To-do-Listen. Dadurch können Mitarbeiter die Aufgaben auch nach Wichtigkeit sortieren. Mit jedem Punkt, der auf der Liste abgehakt wird, kommt ein Motivationsschub.

2. Den höchsten Berg zuerst erklimmen

Egal wie sehr einem der Beruf Spaß macht, es gibt immer ein oder zwei Aufgaben, die man nicht so gerne macht. Diese direkt am Anfang zu erledigen, hilft dabei, den Kopf für alles Weitere freizubekommen. Ansonsten schiebt man das Problem nur weiter nach hinten. Ist die Aufgabe abgehakt, lassen sich die anderen Punkte mit Leichtigkeit bewältigen. Das Erledigen von schwierigen Aufgaben steigert zudem das Selbstvertrauen und somit auch die Motivation.

3. Unterbrechungen vermeiden

Bei unangenehmen Aufgaben ist uns jede Ablenkung willkommen. Sei es der Plausch mit den Kollegen oder das Aufräumen des Schreibtisches. Dabei hilft es, sich einen ruhigen Raum, zum Beispiel einen Konferenzraum, abseits des Trubels zu suchen. Als Alternative zum Großraumbüro eignet sich auch Home-Office sehr gut.

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Weitere Tipps zur eigenen Arbeitsmotivation:

  • Gemeinsam ist man stark: Team-Arbeit und Teambuilding-Maßnahmen können die allgemeine Motivation steigern.
  • Regelmäßige Pausen und Bewegung zwischendurch sind wichtig.
  • Nutze Belohnungen für erledigte Aufgaben als Ansporn.
  • Die Freizeit als solche auch nutzen – ein Ausgleich zur Arbeit ist notwendig.
  • Gesunde Ernährung und genügend Schlaf sorgen für mehr Wohlbefinden.
  • Bewusst positiv denken: Mach dir bewusst, was du schon erreicht hast.
  • Hab Spaß bei der Arbeit! Lachen ist erlaubt und steckt andere an.