Sie schützen vor Erkältungen, sind in Pillenform gesünder und Kochen zerstört sie. Diese gängigen Vitaminmythen hat sicherlich jeder von uns schon einmal gehört. Doch stimmen sie? Wir haben die fünf populärsten Irrtümer rund um die lebenswichtigen Stoffe auf den Prüfstand gestellt.
Vitamine sind für unsere Gesundheit unverzichtbar. Denn unser Körper benötigt sie für viele lebenswichtige Funktionen. Vitamine fördern nicht nur unsere körperliche und geistige Fitness, sondern schützen uns auch vor körperlichem Verfall. Der Wissenschaft sind derzeit 20 Vitamine bekannt, 13 gelten als unerlässlich für den Menschen. Zu diesen gehören die Vitamine A, C, D, E und K sowie der Vitamin-B-Komplex, bestehend aus acht Vitaminen. Abgesehen von diesen Fakten ranken sich viele Mythen um die lebensnotwendigen Stoffe.
Vitaminmythos 1: Der menschliche Körper kann Vitamine nicht selbst herstellen
Es ist richtig, dass unser Körper die lebenswichtigen Stoffe nicht selbst produzieren kann. Wir sind darauf angewiesen, Vitamine über die Nahrung aufzunehmen – mit einer Ausnahme: Unsere Haut ist in der Lage, Vitamin D eigenständig zu bilden; allerdings nur wenn UVB-Strahlung auf sie trifft. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig an der frischen Luft aufzuhalten. Da die UVB-Strahlung im Winter geringer als im Sommer ist, sind Spaziergänge in der dunklen Jahreszeit umso wichtiger. Sie sollten Ihr Sonnenbad allerdings gut dosieren, damit Ihre Haut keinen Schaden durch die Sonnenstrahlen nimmt. Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko nämlich dramatisch.
Vitaminmythos 2: Vitaminpillen fördern die Gesundheit
Jein! Wenn Sie nachweislich unter einem Vitaminmangel leiden, sind Supplemente der essentiellen Stoffe probate Mittel, um den Vitaminhaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Gefährdet sind unter anderem Menschen, die sich selten im Freien aufhalten (Vitamin D-Mangel), und Veganer, die durch den Verzicht auf tierische Produkte kein Vitamin B12 über die Nahrung aufnehmen können.
Allerdings ist krank machender Vitaminmangel in Deutschland sehr selten, die Einnahme von Vitaminpillen daher meist unnötig. Zu hohe Dosen der lebensnotwendigen Stoffe können uns sogar schaden. Wer beispielsweise regelmäßig zu viel Vitamin D zu sich nimmt, riskiert eine Verkalkung des Herzen, der Nieren oder Lunge. Eine Überdosis Vitamin E kann sogar zu einem erhöhten Krebsrisiko führen.
Vitaminmythos 3: Frische Lebensmittel haben einen höheren Vitamingehalt
Der Mythos stimmt nur teilweise. Wichtig ist, dass Sie beim Kauf von Obst und Gemüse auf die Herkunft der Nahrungsmittel achten. Je länger die Reise der Vitaminspender, desto mehr Nährstoffe gehen verloren, auch Vitamine. Lebensmittel, die gleich nach der Ernte tiefgefroren wurden, enthalten daher nicht selten mehr Vitamine als die Weltenbummler – vorausgesetzt sie werden später schonend zubereitet. Den höchsten Vitamingehalt enthält allerdings Obst und Gemüse, das regional geerntet wurde und im Supermarkt frisch angeboten wird.
Vitaminmythos 4: Kochen zerstört Vitamine
Dieser Vitaminmythos ist weit verbreitet. Doch bedeutet das auch, dass er stimmt? Jein. Es ist zwar richtig, dass einige Vitamine sehr hitzeempfindlich sind. Andere wiederum kann unser Körper besser aufnehmen, wenn das Lebensmittel erhitzt wurde. Es kommt vor allem darauf an, ob das Vitamin wasser- oder fettlöslich ist. Beispiel Paprika: Während das wasserlösliche Vitamin C im Gemüse durch längeres Erhitzen zu großen Teilen verloren geht, kann das fettlösliche Vitamin A besser von uns aufgenommen werden, wenn wir die Paprika vorher gekocht haben.
Um den Vitamingehalt von Lebensmitteln bestmöglich zu erhalten, ist eine schonende Zubereitung zu empfehlen. Die vitaminschonendste Kochvariante ist das Dämpfen.
Vitaminmythos 5: Vitamin C schützt gegen Erkältungen
Auch dieser Vitaminmythos hält sich hartnäckig, ist aber ein Irrglaube. Keine Studie konnte bislang belegen, dass die vermehrte Einnahme von Vitamin C eine vorbeugende Wirkung gegen Atemwegserkrankungen wie Erkältungen besitzt. Allerdings wird vermutet, dass die Zufuhr von Ascorbinsäure während der Erkrankung die durchschnittliche Krankheitsdauer um geringe Zeit verkürzen kann.
Weitere Ernährungsmythen finden Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema Gesundheitsmythen.