Viele kennen das Problem: Man kriegt abends kein Auge zu, wacht in der Nacht mehrmals auf, wird zu früh aus dem Schlaf gerissen oder ist morgens immer noch müde. Internetseiten und Zeitschriften bieten zahlreiche Tipps und vermeintliche Geheimrezepte, die das Problem lösen sollen. Hier gibt es einen Überblick wirklich hilfreicher Tricks:
Schlafzimmeratmosphäre
Um leichter zur Ruhe zu kommen, sollte unser Schlafzimmer so gestaltet sein, dass wir uns dort wohlfühlen. Dinge, die an den (Büro-) Alltag erinnern, sollten daher draußen bleiben. Auch Fernseher und digitale Geräte wie Laptops werden aus dem Raum verbannt. Ideal ist eine möglichst dezente Einrichtung mit Lichtquellen, die warmes Licht verbreiten oder sich dimmen lassen. Eine gute Abdunkelung durch Vorhänge oder Jalousien verhindert Lichteinfall von draußen und fördert ebenfalls den Schlaf, da Dunkelphasen wichtige Zeitgeber für unsere innere Uhr sind. Mit einem gut gelüfteten und lärmgeschützten Schlafzimmer kommen wir einer erholsamen Nacht immer näher.
Optimale Zimmertemperatur
Eine ideale Raumtemperatur lässt sich nicht einheitlich für alle definieren. Sicher ist aber: Wir sollten weder frieren noch schwitzen, da beides zu körperlichem Stress führt und das Einschlafen erschwert. Experten empfehlen eine Raumtemperatur von etwa 16 bis 20 Grad. Dabei ist zu bedenken, dass die Jahreszeit, die Art der Bettdecke und der Matratze sowie unsere Schlafbekleidung ebenfalls Einfluss auf die Temperatur nehmen.
Das richtige Abendessen
Wer gut schlafen möchte, sollte auch die Wahl seiner abendlichen Mahlzeit überdenken. Zu viel und fettiges Essen liegt schwer im Magen und hält die Verdauung auf Trab. Genau wie ein zu voller ist auch ein leerer Bauch keine gute Idee. Die Müdigkeit, die aufgrund des Hormons Orexin, nach der Sättigung eintritt, bleibt folglich aus. Am besten eigenen sich Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten wie Nudeln, Kartoffeln, Vollkornprodukte und Obst, die die Orexinherstellung hemmen, sowie Gemüse. Bei Flüssigkeiten gilt: Finger weg von Alkohol! Dieser verkürzt zwar die Einschlafzeit, reduziert aber die Tiefschlafphasen und senkt die Schlafqualität. Statt anregende Getränke wie Cola oder Kaffee, sollten wir auf Kräutertees oder die allseits bekannte warme Milch mit Honig zurückgreifen.
Gut Schlafen mit allen Sinnen
Eine weitere Möglichkeit zur Schlafförderung ist die Aromatherapie. Ätherische Öle wie Lavendel, Bitterorange, Melisse, Zeder, Kamille, Rose oder Mandarine sind für ihre beruhigende Wirkung bekannt und können dabei helfen schneller einzuschlafen. Dazu werden einige Tropfen des ausgewählten Öls auf das Kopfkissen oder in eine Duftlampe geträufelt. Wer positive Erinnerungen und Entspannung mit einem bestimmten Duft verbindet, kann auch diesen im Schlafzimmer testen.
Tagsüber auspowern
Geistige Forderungen, Sport und Bewegung – am besten an der frischen Luft – können sich positiv auf die Schlafqualität auswirken. Das verstärkt den inneren Rhythmus von Ruhe und Aktivität und erleichtert das Einschlafen. Zwei Stunden vor dem Zubettgehen sollten wir Sport und geistige Anstrengungen allerdings vermeiden, weil wir dadurch wieder munter werden. Auch gruselige oder spannende Filme und Bücher haben eine eher aktivierende als beruhigende Wirkung.
Mittagsschläfchen
Während in unserer leistungsorientierten Gesellschaft ein Nickerchen verpönt ist, sind Powernaps in anderen Ländern an der Tagesordnung. Ob in der U-Bahn, im Park, in der Uni oder während einer Konferenz – ein kurzes Schläfchen in der Öffentlichkeit ist in Japan und vielen anderen Teilen Asiens gang und gäbe.
Denn das sogenannte Powernapping bringt einige Vorteile mit sich. Gerade nach dem Mittagessen kämpfen viele von uns mit Müdigkeit und mangelnder Konzentration. Ein kurzes Nickerchen kann helfen, ein Nachmittagstief zu überwinden und liefert neue Energie für den restlichen Tag. Allerdings sollte es nicht länger als eine halbe Stunde dauern, sonst kann die Nachtruhe negativ beeinflusst werden. 20 bis 30 Minuten gelten für einen Powernap als ideal.
Eine kurze Schlafphase kann sogar in die Mittagspause im Büro integriert werden. Im Stuhl zurücklegen, Füße hochlegen, Augen schließen und einfach entspannen. Wichtig ist, dass der Kopf dabei gestützt wird.
Dem Partner näherkommen
Laut einer australischen Studie wirkt Sex ebenfalls schlaffördernd. Neben der Entspannung der Muskeln, werden Glückshormone ausgeschüttet und Stresshormone gesenkt. Die Kombination sorgt so für eine kürzere Einschlafdauer. Frauen profitieren besonders vom abendlichen Schäferstündchen, weil ihr Östrogenlevel steigt. Dieses wird wiederum in Zusammenhang mit besseren REM-Phasen gebracht, jenen Schlafabschnitten, die die Gehirnaktivität verbessern sollen.
Der REM-Schlaf ist eine Phase, die durch schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern (Rapid Eye Movement) sowie besonders häufiges Träumen gekennzeichnet ist.
Man muss aber nicht immer zur Sache kommen. Auch beim Kuscheln steigern wir durch Hautkontakt die Produktion des „Kuschelhormons“ Oxytocin, das angsthemmend und beruhigend wirkt.