Stress am Arbeitsplatz, falsche Bewegungsabläufe, Burn-Out wegen Überforderung: Mit einer neuen Initiative zur Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz stemmt sich die Albaad Deutschland GmbH gegen gesundheitliche Risiken für Mitarbeiter. Ziel des Feuchttuchherstellers aus Ochtrup ist, das Bewusstsein der Mitarbeiter für die eigene Gesundheit zu steigern. Ein Gesundheitsbeirat gründete sich jüngst mit Unterstützung der Geschäftsführung aus der Mitte der Belegschaft. Erste Maßnahmen wie ein wöchentlicher „Obsttag“ werden bereits umgesetzt.

„Nicht zuletzt im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung liegt es mir sehr am Herzen, unsere Mitarbeiter für einen bewussten Umgang mit der eigenen Gesundheit zu sensibilisieren“, sagt Wolfgang Tenbusch, Geschäftsführer von Albaad. Der diplomierte Bio- und Wirtschaftsingenieur und Autor des Buches „Die Power-Gen-Formel – Für mehr Energie, Lebensfreude und Erfolg“ ist begeistert: „Dass kurz nach Start der Initiative quer durch unsere Abteilungen bereits rege diskutiert wird, ist ein verheißungsvoller Start.“ Die Albaad-Mitarbeiter seien bereits jetzt sensibilisiert für das Thema Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz.

Im Fokus der Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz: Entspannung, Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung

Tenbusch selbst hatte den Anstoß zu einem erhöhten Gesundheitsbewusstsein gegeben und einige gezielte Maßnahmen zur Diskussion gestellt. Daraus entstand die Idee, einen eigenständigen Gesundheitsbeirat zu gründen. Mit Erfolg: Ende des Jahres 2012 fanden sich neun Mitarbeiter freiwillig aus der Mitte des Unternehmens zusammen und koordinieren seitdem die Geschicke rund um die neue Gesundheitsvorsorge bei Albaad. Aufgabe des Beirats ist, konkrete Maßnahmen zu initiieren und zu koordinieren.

Grundlage der künftigen Arbeit ist die Auswertung einer Umfrage, die 200 Mal und in drei Sprachen im Unternehmen ausgegeben wurde. Bei der Auswertung ergaben sich vier Kernthemen, bei denen Albaad künftig aktiv die Gesundheit seiner Mitarbeiter fördern möchte: Entspannung am Arbeitsplatz, Bewegung in der Pause, Ernährung sowie Stressbewältigung.

“Das ist ein erster Schritt zu einer gesunden Ernährung”

Konkrete Maßnahmen im Bereich Ernährung sind mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens bereits gestartet. Einmal pro Woche findet ein Obsttag statt. Dabei gibt Albaad Körbe mit frischen Lebensmitteln an die einzelnen Abteilungen aus. „Das ist ein erster Schritt zu einer gesunden Ernährung“, betont Tenbusch.

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Bei „Abnehmen mit dem Chef“ verfolgt Albaad das Ziel, die Mitarbeiter zu motivieren, sich gesundheitlich neu zu orientieren. Für jedes nachhaltig abgenommene Kilogramm Körpergewicht zahlt Albaad dem Mitarbeiter 50 Euro aus.

Nach sechs Monaten wird dabei das neue Gewicht dokumentiert und muss weitere sechs Monate gehalten werden. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine umfassende Ernährungsberatung. Diese führt ein ausgewiesener Berater der Barmer GEK durch. Tenbusch geht dabei als positives Beispiel voran und will seinen BMI ebenfalls nach unten drücken – acht Kilogramm sollen runter. Bereits jetzt haben sich 48 Albaad-Mitarbeiter zu der Aktion angemeldet.

Unter dem Motto „Aktive Pause“ sollen zudem externe Trainer je nach Abteilungen verschiedene Bewegungen vorstellen, um den Muskelapparat in der Ruhephase zu entspannen. Auf Anfrage des Beirats haben bereits einige Krankenkassen mögliche Kostenübernahmen, Förderungen und Seminarangebote ausgelotet.

Weitere Aktionen stehen beim Gesundheitsbeirat bereits auf der Agenda. Bis Ostern soll ein umfassendes Konzept für alle vier Kernthemen stehen. Welche Maßnahmen besonders wirkungsvoll sind, sollen regelmäßige Erhebungen zeigen. So viel steht für den Beirat aber fest: „Alle Aktionen sind freiwillig und sollen keine Nachteile oder Kosten für die Mitarbeiter bringen“, betont Ute Umbach, Koordinatorin im Gesundheitsbeirat.

Dass die Gesundheitsinitiative auf einer breiten Basis steht und nicht von der Unternehmensführung zwanghaft forciert wird, zeigt das Engagement im Beirat selbst. Darin sind aus Führungsebene, Verwaltung, Produktion und auch Hilfskräften alle Abteilungen vertreten. Der Gesundheitsbeirat agiert dabei vollkommen eigenständig und kann, ausgestattet mit einem eigenen Budget, selbst Maßnahmen auf den Weg bringen.