In diesem Jahr scheint sich alles nur um einen Virus zu drehen: Corona. Doch wie sieht es eigentlich mit der Grippe aus? Die in den kalten Monaten zu erwartende Grippewelle könnte Betriebe und ihre Angestellten gefährden. Ob eine Grippeimpfung sinnvoll ist oder nicht, wird schon seit Jahren heiß diskutiert. Aber wie verhält es sich insbesondere in Corona-Zeiten? Wer sich diesen Winter impfen lassen sollte und warum, kläre ich hier auf.
Eine echte Grippeerkrankung kann schwere Folgen haben: In Deutschland sterben in manchen Jahren bis zu 20.000 Menschen an der Infektionskrankheit. Die durch Influenzaviren verursachte Atemwegserkrankung verursacht hohes Fieber, schwere Kopf- und Gliederschmerzen sowie trockenen Reizhusten. Deutschlandweit kommt es in den Wintermonaten zu mehreren und unterschiedlich starken Grippewellen. Wie auch beim Corona-Virus wird die Grippe über Tröpfcheninfektion übertragen. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass es für die Grippe bereits einen Impfstoff auf dem Markt gibt.
Warum ist eine Grippeimpfung in diesem Jahr sinnvoll?
Laut dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist eine Impfung die beste Methode, um sich und andere gegen eine Erkrankung zu schützen. Angesichts der Corona-Pandemie, die dieses Jahr noch zusätzlich dazu kommt, ist ein guter allgemeiner Gesundheitszustand in der Bevölkerung ausschlaggebend. In Zeiten von Corona führen weitere Infektionen wie die Grippe nicht nur zu zusätzlichen Risiken für jeden Einzelnen, sondern auch für unser gesamtes Gesundheitssystem. Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird eine Grippeimpfung in diesem Jahr deshalb besonders empfohlen.
Impfgegner verbreiten weiterhin die Sorge, dass eine Grippeimpfung eine Corona-Erkrankung verschlimmern könnte. Das ist nach Angaben der ARD schlichtweg falsch. Nicht nur Risikogruppen sollte sich in diesem Jahr impfen lassen, sondern jeder, der viel in Kontakt mit anderen Menschen steht und damit ein potenzielles Übertragungsrisiko darstellt. Die Impfung könnte somit einen positiven Effekt auf das Risiko einer Corona-Infektion haben, denn das Immunsystem könne derart gestärkt werden, dass eine Infektion mit dem neuartigen Erreger harmloser verlaufe.
Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Eine Grippeimpfung ist generell für jeden zu empfehlen, der sich schützen will. Personen, die zu einer Risikogruppe gehören, haben allerdings ein erhöhtes Risiko, sich mit Grippeviren anzustecken und bei einer Erkrankung schwere Verläufe zu haben. Laut dem BMG ist die Grippeschutzimpfung besonders empfehlenswert für:
- Kleinkinder ab 7 Monaten
- Chronisch Kranke
- Personen über 60 Jahre
- Schwangere
- Medizinisches Personal im Gesundheits- und Pflegebereichs
- Personen und Personal in Gemeinschafts- und Sozialeinrichtungen (z.B. Kindergarten, Schulen, Betreuungseinrichtungen etc.)
- Personen und Personal mit Publikumskontakt (Tourismus, Gastronomie, Frisör etc.)
Zu welchem Zeitpunkt sollte man sich impfen lassen?
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt als optimalen Zeitpunkt für die saisonale Grippeimpfung die Monate Oktober und November. Und das aus gutem Grund: Sowohl eine zu frühe als auch eine zu späte Impfung kann den Schutz vor einer Grippe verringern, denn die Dauer des Impfschutzes ist zeitlich begrenzt. Zum einen dauert es in der Regel zwei Wochen, bis sich nach der Impfung eine ausreichende Immunität aufgebaut hat. Zum anderen ist diese schützende Wirkung der Influenzaimpfung nicht dauerhaft: Der Impfschutz lässt über die Zeit – noch während der Grippesaison – auch wieder nach. Mit dem empfohlenen Impfzeitraum zwischen Oktober und November will das RKI folglich erreichen, dass der Impfschutz zum Höhepunkt der Grippewelle am besten ist.