Ohne sie können wir nicht überleben: Hormone. Die biochemischen Botenstoffe steuern lebenswichtige Körperfunktionen wie Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel. Wie beeinflussen Hormone unseren Körper noch?
Der Name leitet sich von dem griechischen Wort horman (antreiben, in Bewegung setzen) ab. Hormone sind Botenstoffe, die von Drüsen, z. B. der Bauchspeicheldrüse, produziert und ins Blut abgegeben werden. Von dort transportiert unser Körper sie an den Ort ihres Wirkens. Hormone agieren nur dort, wo die Zellen mit genau den passenden Rezeptoren auf sie warten.
Wie Hormone unseren Körper steuern
Hormone regeln alles in unserem Körper, angefangen vom Wachstum und der Regelung des Körperhaushaltes über Realitätswahrnehmung und Gefühle bis hin zur Schwangerschaft. Man unterscheidet zwei Sorten von Hormonen, je nach ihrer Bauweise. Die Peptidhormone bestehen hauptsächlich aus Eiweißen, die Steroidhormone aus Fetten. Ohne diese beiden passiert in unserem Körper gar nichts. Unsere gesamte Gefühlswelt, jede Erinnerung besteht aus einem Cocktail von Hormonen, die in unserem chemischen Gedächtnis gespeichert sind. Schmetterlinge im Bauch sind zum Beispiel eine Mischung von Endorphinen und Adrenalin, die besonders das Nervengeflecht im Bauchraum anregt. Dort liegt der Solarplexus, auch das Sonnengeflecht genannt. Ein autonomes Geflecht sympathischer und parasympathischer Nerven, die auch das wichtige „Bauchgefühl“ bei einer Entscheidung erzeugen.
Auch Suchterscheinungen basieren auf ähnlichen emotionalen Hormonmischungen – und da unser chemisches Gedächtnis das Suchterlebnis als schön einstuft und gerne noch mehr hätte, erhöht es das Verlangen danach. Zudem muss es meistens auch noch ein bisschen mehr als vorher sein, denn die entsprechenden Rezeptoren brauchen immer einen noch höheren Reiz für das gleiche Gefühlsniveau.
Was sind Neurotransmitter?
Wenn man über Hormone spricht, taucht oft der Begriff Neurotransmitter auf. Neurotransmitter sind biochemische Stoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen übertragen. Die Nervenzellen sind über Knotenpunkte, die sogenannten Synapsen, miteinander vernetzt. In die Synapse eintreffende elektrische Impulse (Aktionspotenziale) veranlassen die Ausschüttung der chemischen Botenstoffe aus ihren Speicherkammern, den synaptischen Vesikeln. Wohin, wie schnell und in welcher Stärke der Impuls weitergeleitet wird, entscheiden einzig und allein die Neurotransmitter. Die Transmitter werden nach ihrer Ausschüttung auf verschiedene Weise deaktiviert, rückgespeichert und/oder abgebaut. Das ist z. B. ein Ansatzpunkt bei Angsterkrankungen, wenn versucht wird, medikamentös den Erregungszustand betroffener Personen zu senken.
Der wichtigste erregende Transmitter im zentralen Nervensystem (ZNS) ist Glutamat. Haben wir davon nicht schon mal gehört, aber wohl eher beim Essen? Aminobuttersäure (GABA) und Glycin sind dagegen hemmende Transmitter im ZNS. Andere bekannte Transmitter sind Noradrenalin oder Acetylcholin, Dopamin und Serotonin.
Fazit
– Hormone sind Botenstoffe, die entweder aus Eiweißen oder Fetten bestehen
– Sie werden von Drüsen produziert und ins Blut abgegeben
– Hormone sind für die Steuerung fast aller Funktionen des Körpers zuständig, bestimmen unsere Gefühlswelt und die Realitätswahrnehmung